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Zahnbehandlungsphobie

ICD-10 Klassifikation: Spezifische (isolierte) Phobien (F40.2)

Die Zahnbehandlungsphobie bzw. die Zahnbehandlungsangst ist auch in Deutschland ein verbreitetes Problem, unter dem Patienten in Zahnarztpraxen regelmäßig leiden. Dabei ist nicht nur zwischen der Phobie als Angststörung und dem einfachen Angstgefühl zu unterscheiden. Vielmehr muss in diesem Zusammenhang betrachtet werden, ob es sich um eine globale Angststörung handelt oder sich die Phobie lediglich gegen einzelne Behandlungsschritte richtet.

Woher kommt die Angst vor dem Zahnarzt?

Zahnärzten ist die Tatsache, dass Patienten eher ungern auf dem Behandlungsstuhl Platz nehmen, durchaus seit Jahren bewusst. Auslöser sowie für den Grad der Angststörung verantwortlich können verschiedene traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit oder Jugend sein. Gerade wenn im Rahmen einer kindlichen Zahnbehandlung Schmerzerfahrungen gemacht werden, kann sich im Laufe mehrerer Jahre durch das Trauma eine zunehmende Sensibilisierung ergeben. Parallel kann die Erwartungsangst hinsichtlich Schmerzen bei einer Zahnarztbehandlung die Probleme verschärfen.

Hinsichtlich der Inzidenzrate lassen sich weder die Zahnbehandlungsangst noch die Zahnarztphobie sicher erfassen. Der Grund ist die fehlende Datenbasis hinsichtlich der Angststörung. Allerdings gehen Zahnärzte davon aus, dass etwa zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung unter einer echten Zahnbehandlungsphobie leiden. Hinsichtlich der Zahnbehandlungsangst dürfte der Anteil unter den Patienten wahrscheinlich die 50 Prozent überschreiten.

Die Gefahr der Zahnbehandlungsphobie liegt in ihren Folgen auf die Zahngesundheit der betroffenen Patienten. Neben regelmäßigen Prophylaxemaßnahmen, die nicht in Anspruch genommen werden, vermeiden Patienten mit einer Phobie oft sogar dann einen Besuch beim Zahnarzt, wenn tatsächlich Zahnerkrankungen – selbst in Verbindung mit Schmerzen – auftreten.

Die Folge solcher Vermeidungshandlungen sind schwerwiegende Zahndefekte, die im weiteren Verlauf zu nichterhaltungswürdigen Zähnen führen. Aufwendige Therapien können die Folge einer solchen Zahnbehandlungsphobie sein.

Hinsichtlich der Diagnose und Behandlung einer Zahnarztphobie kann der Zahnarzt nur Teil des Therapiemodells sein. Als anerkannte Phobie ist eine Behandlung auf Kosten der Krankenkasse zwar möglich, allerdings erfolgt die Kostenübernahme in aller Regel nur für die Psychotherapie. Ob und in welchem Ausmaß tatsächlich eine Zahnbehandlungsphobie vorliegt, lässt sich letztlich nur anhand einer fachärztlichen Untersuchung einschätzen.

Zahnbehandlung trotz Angst

Mittlerweile hat aber nicht nur die Psychotherapie die Zahnbehandlungsphobie als Problem erkannt. Auch in der Zahnheilkunde ist dieses Thema angekommen. Diskutiert werden verschiedene Ansätze, die allgemein in die Zahnbehandlung eingeflochten werden und eine schmerz- sowie angstfreie oder angstgeminderte Therapie von Zahnerkrankungen erreichen sollen. Dazu gehört unter anderem
  • Lokalanästhesie,
  • Sedierung,
  • Akupunktur,
  • Hypnose usw.

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